
Manchmal hab ich das Gefühl im Paradies zu leben.. Ja wir leben in Stuttgart und wenn man Stuttgart so in den Nachrichten verfolgt, sieht man nicht immer nur positives… riesige Baustellen am Bahnhof… Fahrverbote wegen der schlechtesten Luft in der Stadt und immer und überall Stau…
Mein Stuttgart ist ziemlich grün, ruhig und gesund… Hier treffe ich Hasen und Rehe auf der morgendlichen Gassirunde, sehe täglich die Trauben und Äpfel wachsen, habe die schönste Wildwiese vor der Haustür und die Luft atmet sich hier eigentlich ziemlich toll… Ich wohne ja auch in Uhlbach. Hier hat man das Gefühl, dass alles etwas entschleunigt läuft und der hektische Stadtstress am Würtemberg (der Hügel zwischen uns und der Stadt) abprallt.
Hier hat jeder seinen grünen Garten und überall werden tolle Obst und Gemüsesorten angepflanzt. Ich liebe so etwas ja…
Aber noch schöner ist das Ganze, wenn man morgens ne SMS bekommt und einen der Schwiegervater fragt, ob man eigentlich Stachelbeeren verträgt und mag. „Und wie…“ und ein paar Stunden später steht ein riesen Korb frisch „gezopfter“ Stachelbeeren vor der Haustür. Man kann mir kaum eine größere Freude machen.
Ich war schon dabei mich gedanklich auf verschiedene Marmeladensorten einzustellen, da dacht ich frag ich euch mal in der Instagram-Story nach euren Ideen. Manchmal wird man ja dadurch noch kreativer… und tatsächlich. Ihr hattet abgestimmt und Ideen eingebracht und schon ging die Tendenz zu Kuchen…
..na gut, es lag vielleicht auch daran, weil ich in der Zwischenzeit ein paar Mal am Körbchen vorbei gelaufen bin und mit großen Händen zugegriffen hab. Da hätte es nicht mehr ganz so viel Marmelade gegeben.

Jetzt ist es ein süßsäuerlicher Stachelbeerkuchen geworden mit Baiserhaube und das alles natürlich wieder ohne Zucker.
Verträglichkeit:
Verträglich ist er natürlich auch wieder… histaminarm (achte auf die Eier!), lactosefrei (ich verwende grundsätzlich lactosefreie Milchprodukte) und von sich aus glutenfrei. Für die Figurbewussten auch super geeignet, weil er auf 100g nur 226 Kalorien hat mit super Werten: 2,8 KH, 11g EW und schön keto 16,4g F. Der hohe Fettanteil liegt bei mir daran, dass mein Mandelmehl nicht entölt ist. Verwendest du ein entöltes, ist der Wert natürlich deutlich geringer.
100g sind übrigens ein Riesenstück 🙂
Was du brauchst und wie der geht, erfährst du hier:
Du brauchst:
Für den Teig:

2 Eigelb
2 ganze Eier (oder 6 Wachteleier)
Prise Salz
80g Erytrith
60g Vitafibersirup (ich benutze diesen hier)
155g Mandelmehl
Prise Backpulver (wenn du es besser verträgst: Weinsteinbackpulver)
Für die Stachelbeermasse:
1000g Stachelbeeren
4 Eigelb
50g Vitafiberpulver (ich benutze dieses hier)
50g Erytrith (gerne auch zu Puder gemahlen, geht aber auch so)
etwa 50g Saure Sahne
Für das Baiser:
4 Eiweiß
1-2 Tröpfchen Essigessenz
30g Vitafibersirup
ein paar Spritzer flüssiges Stevia (geht auch ohne)
So gehts:
Zuerst den Teig herstellen, indem du die Eier, das Eigelb, das Salz, die Süßungsmittel (Erytrith und Fibersirup) lange schaumig rührst. Das Volumen sollte sich vergrößern. Zum Schluss das Mandelmehl mit dem Backpulver vorsichtig unterheben.
In eine gefettete Springform (etwa 26-28cm) geben und im vorgeheizten Backofen 20 Minuten bei 180Grad Ober-Unterhitze backen.

In der Zwischenzeit die Stachelbeeren waschen, von Blättern und Stilen befreien und aus Eigelb, Süßungsmitteln und saurer Sahne eine gleichmäßige Masse herstellen.
Den leicht vorgebackenen Boden aus dem Ofen holen und die Stachelbeeren vorsichtig darauf geben. Wenn der Teig noch ganz flüssig ist, erst noch ein bisschen weiterbacken. Die Beeren sollten nicht komplett einsinken…
Auf die Beerenschicht das Eigelb geben und weitere 10 Minuten bei gleicher Temperatur backen.
In der Zwischenzeit das Eiweiß mit ganz wenig Essig sehr steif schlagen. Die Küchenmaschine kann hier wirklich eine Weile laufen. Ein paar Spritzer Stevia und den Fibersirup hinzugeben. Achtung der Fibersirup karamellisiert gerne, wer also sein Baiser nur ganz hell mag, gibt weniger Sirup dazu oder ersetzt ihn komplett durch Stevia.
Die Baisermasse auf dem Kuchen verteilen und alles zusammen bei gleicher Temperatur noch mindestens 35 Minuten backen. Komplett auskühlen lassen und bis zum Verzehr kühl stellen.

Achtung, bei sehr süßen oder überreifen Beeren etwas weniger Süße verwenden. Besser sind noch etwas säuerliche Stachelbeeren.
Viel Spaß beim Nachbacken! Ich finde die Mischung aus Mandeln und den sauren Beeren so herrlich.
Wer übrigens normalen Zucker verwenden möchte, kann dies genau so im Rezept tun, nur etwa nur 80 % der angegebenen Süßungsmenge verwenden!
