Es war einmal, zu einer Zeit, als die Menschen noch nicht wussten was eine Fondant-Elsa-Ninjago-Pinata-Cars-Mirrorglaze-Sugar Lace-Kindergeburtstagstorte war, da gab´s Rührkuchen mit Gummibärchen drauf. Aber nein, nicht irgendein Rührkuchen. Es war der Rührkuchen, den die Urgroßmutter schon zum Sonntagskaffee gebacken hat: Marmorkuchen.
Am liebsten recht trocken, so dass man ihn in den Kaffee bzw. Kakao tunken kann. Die Geburtstagskuchen waren die tollsten überhaupt und man hatte die bester Vesperdosenfüllung am Tag nach dem Kindergeburtstag.

Genau diese Erinnerungen kommen immer wieder hoch, wenn ich schon den Duft von frischgebackenem Marmorkuchen in die Nase kriege. Aber Marmorkuchen ist nicht gleich Marmorkuchen. Da die Supermarktregale mittlerweile voll sind mit billigen Möchtegern-Imitaten, die so voller Aromen sind, dass man fast vergisst, wie das Original eigentlich zu schmecken hat, kommt hier nun mein Gegenangriff: Urgroßmutters original Marmorkuchenrezept.
Und weil Marmorkuchen ja leider nicht für jeden verträglich ist, gibt´s weiter unten noch die abgewandelte histaminarme Variante. (Achtung! Bitte trotzdem vorsichtig testen oder die einzelnen Zutaten vorher ausprobieren, dass du keine Reaktion auf den Kuchen bekommst!)

Verträglichkeit:
Der Klassiker:

Je nach Unverträglichkeit kannst du hier auch nur einzelne Punkte abwandeln, aber falls du empfindlich bist empfehle ich dir meine abgewandelte Variante weiter unten.
Der histaminarme Freund:
- histaminarm
- fruktosearm
- lactosearm
- weizenfrei
Der Klassiker: Marmorkuchen

Du brauchst:
250g Butter
200g Zucker
300g Mehl
200g Speisestärke
3 Eier
etwa 1/8 Liter Milch
1 Vanillezucker
Zitronenabrieb einer halben Zitrone

1 Backpulver
1 Prise Salz
30 g Kakao + 25 g Zucker + 2 Esslöffel Milch
So geht´s:
Die Butter entweder vorab bei Zimmertemperatur weich werden lassen oder in der Mikrowelle (oder auf dem Herd) weich schmelzen. Es muss nicht ganz flüssig sein. Falls sie zu heiß ist kurz abkühlen lassen.
Backofen auf 175 Grad Ober-Unterhitze vorheizen. Eine Gugelhupfform ausfetten und mit Mehl oder Grieß bestäuben.
Die Eier mit dem Zucker, Vanillezucker, der Ztronenschale und der Butter schaumig schlagen. Das Mehl mit dem Backpulver und der Stärke mischen, am besten einmal durchsieben und dann zur Eiermasse dazugeben. Nur kurz unterrühren und so viel Milch dazugeben, dass der Teig schwer reißend vom Löffel fällt.
Die Hälfte des Teiges in die Form füllen. In die zweite Hälfte den Kakao und den Zucker einrühren und bei Bedarf noch etwas Milch nachgeben. Den Schokoteig dann auf den hellen Teig füllen und mit einer Gabel die Teige grob durchmischen.

Auf mittlerer Schiene etwa 70 Minuten backen. Stäbchenprobe machen.
Sehr lecker ist es, wenn man eine Schokoglasur darüberzieht oder Puderzucker darüber streut.
Der histaminarme Freund

Du brauchst:
250 g Butter oder pflanzliche Margarine
200g Zucker, für Fruktosegeplagte: einen Teil des Zuckers durch Traubenzucker ersetzen
300g Dinkelmehl
200g Speisestärke
5 Eigelb oder 12 ganze Wachteleier (etwa 150 – 170 g)
etwa 1/8 Liter Milch oder Pflanzenmilch oder Sprudel
1 Vanillezucker oder das Innere einer Vanilleschote (je nach Verträglichkeit)
1 Weinsteinbackpulver
1 Prise Salz
20g Carobpulver + 1 TL Zucker + nach Bedarf etwas Wasser

So geht´s:
Herstellung wie oben beschrieben, nur eben mit den alternativen Zutaten.
Mit Sprudel wird der Teig etwas trockener aber auch luftiger.
Stäbchenprobe nicht vergessen 🙂
Lass es dir schmecken!